Catherine Meurisse
L’Humour au sérieux
13.3.2022
Catherine Meurisse (*1980) ist eine der herausragendsten französischen Zeichnerinnen der Gegenwart. Sie ist Autorin von Graphic Novels und Comicreportagen, hat Karikaturen gezeichnet und Kinderbücher illustriert. Im Jahr 2020 wurde Catherine Meurisse – als erste Comiczeichnerin – in die französische Akademie der bildenden Künste aufgenommen. Die umfassende Retrospektive im Cartoonmuseum Basel zeigt erstmals im deutschsprachigen Raum Originalzeichnungen aus allen Werken der vielfach ausgezeichneten Künstlerin und präsentiert ihr soeben erschienenes Buch «La jeune femme et la mer».
Meurisse publiziert in unzähligen Zeitungen und Magazinen, darunter «Libération», «L’Obs» und «Revue XXI». Nach 10 Jahren als erste weibliche Zeichnerin bei «Charlie Hebdo» entkommt sie 2015 knapp dem Attentat auf das Satiremagazin, bei dem zwölf Menschen sterben. Seitdem sucht sie in der Natur und der Künste nach neuen Themen. Es entstehen zwei Graphic Novels mit autobiografischen Zügen: «La Légèreté» und «Les Grands Espaces». «Die Leichtigkeit» beschreibt auf berührende Weise, wie sie sich durch Verlust und Trauer ins Leben zurückkämpft. In «Weites Land» schildert sie ihr Aufwachsen auf dem Bauernhof ihrer Eltern. Beide Bücher sind gespickt mit Anspielungen auf Literatur und Kunst und feiern die Kraft der Kultur.
2014 erscheint die Komödie «Moderne Olympia», die Gemälde und Objekte aus der Sammlung des Musée d’Orsay mit einer lustvoll frechen Geschichte aus der Welt der Malerei, des Tanzes und des frühen Films verbindet. Mit «Delacroix» gelingt Catherine Meurisse 2019 eine grossartige Umsetzung der Erinnerungen von Alexandre Dumas an Eugène Delacroix. Im Rahmen von zwei Aufenthalten in Kyoto entsteht «La jeune femme et la mer» («Die junge Frau und das Meer») über ihre Wahrnehmung der japanischen Landschaft, Natur und Lebensart, die sich verändern, als die Insel von einem Taifun getroffen wird.