Ulli Lust

Zu viel ist nicht genug

30.6.–
28.10.2018

Nach fast fünf Jahren intensiver Arbeit erschien 2009 im avant-verlag der autobiografische Comicroman «Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens» der 1967 in Wien geborenen Ulli Lust, der eine grosse Leserschaft fand und begeisterte. Auf 460 mit energischem Bleistiftstrich vorangetriebenen Seiten reissen die junge Punkerin Ulli und ihre Freundin Edith nach Italien aus, wo sich die beiden abenteuerlustigen Frauen in grosse Probleme manövrieren. Das berührende Zusammenspiel der virtuosen und konzentrierten Erzählung mit den knappen, äusserst lebendigen Zeichnungen wurde mit dem Max-und-Moritz-Publikumspreis, dem ICOM-Preis, dem Prix Révélation auf dem Comicfestival im französischen Angoulême und weiteren Preisen ausgezeichnet und in elf Sprachen übersetzt. Neben autobiografischen Arbeiten zeichnet Ulli Lust, die auch in verschiedenen Künstlergruppen aktiv ist, dokumentarische und fiktive Comics wie «Flughunde», ein dichter Comic nach Marcel Beyers gleichnamigem Meisterwerk über einen fanatischen Akustiker in der Nazizeit. Sie steht aber auch für erotisch-mythologische Erzählungen wie die «Springpoems», in denen mit besonderen Kräften ausgestattete Frauen sehr zielgerichtet ihren sexuellen Wünschen nachgehen. Soeben erschienen ist ihr neuestes autobiografisches Buch «Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein». Ulli Lust studierte Graphic Design an der Berlin-Weißensee Kunsthochschule. Sie lebt in Berlin, wo sie auch ihre Comics zeichnet, und unterrichtet an der Hochschule Hannover. Die Ausstellung im Cartoonmuseum Basel zeigt erstmals die ganze Vielfalt des Werks einer der international bedeutendsten, zeitgenössischen Comiczeichnerinnen.

  • Ulli Lust Selbstporträt 2009

  • Ulli Lust aus «Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens» 2009

  • Ulli Lust aus «Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein» 2017