Comics Deluxe!
Das Comicmagazin Strapazin
3.3.2013
Heute begeistert sich ein breites Publikum für Comics abseits der klassischen Genres. In den letzten zwanzig Jahren hat der Comic einen fulminanten kulturellen Aufstieg erlebt – er befreite sich aus der Schmuddelecke im Kinderzimmer und etablierte sich als zeitgemässe künstlerische Ausdrucksform mit hohem inhaltlichem und ästhetischem Potenzial. Graphic Novels werden im Feuilleton besprochen und finden Eingang in Literaturhäuser und Museen. Diese Entwicklung wurde ermöglicht und begünstigt durch Labors, in denen Zeichner und Autoren abseits des Mainstreams und ohne kommerziellen Druck experimentieren, spielen und Neues ausprobieren konnten. Im deutschsprachigen Raum spielt bis heute vor allem das in Zürich beheimatete Magazin Strapazin diese Rolle. Seit seinen Anfängen 1984 vertritt Strapazin eine klare Haltung: keine Mainstream-Kost, sondern gestalterisch und erzählerisch avancierte Bildwelten. Seit knapp dreissig Jahren begleitet, beobachtet, ermutigt und reflektiert Strapazin die Comicszene und hat durch dieses unermüdliche Engagement massgeblich zum Entstehen einer eigenständigen deutschsprachigen Szene beigetragen. Strapazin wirkte aber auch über die Sprachgrenzen hinaus und wird heute auf der ganzen Welt wahrgenommen und bewundert. Die Ausstellung «Comics Deluxe!» erzählt diese doppelte Geschichte: Über das Porträt einer aussergewöhnlichen Zeitschrift hinaus zeichnet sie die Entstehung einer eigenständigen Comicszene nach – und wie diese eine breite Leserschaft gefunden hat. Künstlerinnen und Künstler: ATAK, Peter Bäder, M.S. Bastian/Isabelle L., Caprez/Schuler, Anke Feuchtenberger, Ursula Fürst, Andreas Gefe, Sascha Hommer, Ulli Lust, Nicolas Mahler, Julia Marti, Thomas Ott, Kati Rickenbach, Anna Sommer, Milva Stutz, Martin tom Dieck.
Kuratoren: Christian Gasser, Anette Gehrig